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Ein Paradies für Mangalitzaschweine

QU-Bio Bio Hof Taunus

Es gibt sie noch, die Bauernhöfe, die wie aus dem Bilderbuch wirken. Wo Mangalitzaschweine ihre eigene Suhlen graben und Zackelschafe unter den Obstbäumen weiden. Am Biohof Taunus in Maria Bild, im südlichsten Eck des Burgenlandes, wird so gewirtschaftet, dass die Tiere – allesamt alte, vom Aussterben bedrohte Haustierrassen – ein gutes Leben haben.

Ein Bauernhof wie aus dem Bilderbuch

Ein saugutes Leben, das kann man ruhig sagen, wenn einer Herde aus 40 Mangalitza- und Turopoljeschweinen mehrere Hektar Weide zur Verfügung stehen. An der kaum befahrenen Straße ist der Futterplatz, weiter unten kommen Unterstände und von dort geht es weiter in den Wald, in dem Bäume herrlich kühlen Schatten erzeugen. Die Mangalitzaschweine graben sich ihre schlammigen Pools – ihre Suhlen – wenn es regnet, gerne selbst. Der Schlamm im Fell schützt vor Hitze und Insekten. Eine Rückenbürste ergänzt die schweinische Wellnesszone. Gefüttert werden sie mit gekochten Bio-Kartoffeln und einem Bio-Getreidebrei, aber auch Äpfeln, Gräsern und Kürbissen. Dass die Preise für das Bio-Futter gerade enorm gestiegen sind, macht die Kalkulation nicht leichter.

Wer wissen will, wie imposant groß die Tiere werden, kann sich am Biohof Taunus auch ein paar ausgewachsene Duroc, Schwäbisch Hällische und Pietrain Schweine ansehen, die Martina Neumann in Pflege genommen hat. Engagierte Paten sorgen dafür, dass George & Co ihren Lebensabend in der Herde verbringen dürfen. Einem ausgewachsenen Schwein mit rund 200 Kilo will man beim Gerangel ums Futter nicht in die Quere kommen.

Die Zackelschafe haben ihr eigenes Apfelgarten-Paradies, denn sie weiden auf der hügeligen Streuobstwiese. Die langen, in sich gedrehten, aber gerade ausragenden Hörner und die flauschige Wolle prägen ihre äußerst ansehnliche Erscheinung – hübsche Schafe. Wer aber solche Hörner trägt, muss auch damit umzugehen wissen. Beim Fressen aus dem Kübel sind sie nicht sehr praktisch. Eingesetzt werden die imposanten Hörner um die Rangordnung unter den Böcken herzustellen. Bis zu drei Tage kann so ein Kampf dauern. Die Böcke nehmen dabei Anlauf aus großer Entfernung um mit großer Wucht zusammenzuprallen. Blutige Wunden und finale Ohnmacht sind dabei keine  Seltenheit. Das unaufgeregteste Leben haben wohl die Sulmtaler Hühner am Misthaufen.

Alte Haustierrassen: Mangalitzaschweine und Zackelschafe

Der Biohof Taunus ist nicht nur der biologischen Aufzucht verpflichtet sondern auch der Erhaltung alter Nutztierrassen. Geschlachtet wird stressfrei auf einem Hof ganz in der Nähe. Auch das – neben guter Fütterung, viel Bewegungsfreiheit und einem tiergerechten Umfeld – macht die Qualität des Fleisches später aus.

Wenn Martina Neumann ihren Marktstand in Bad Tatzmannsdorf oder Fürstenfeld aufbaut, findet man eine intensiv geselcht duftende Auswahl an fein schmelzendem Lardo von Mangalitzaschweinen, deftigem Bauchspeck, durchzogenem Speck, feinem Rohschinken, Kabanossi und verschiedene würzige Würste von Mangalitza und Zackelschaf. Frischfleisch kann man auf Vorbestellung ebenso bekommen, wie alle anderen sauguten Sachen: Grammeln, Schmalz oder Leberaufstrich. Aber auch wunderschöne Lammfelle, gelockt und langhaarig, hell oder fast schwarz von den Zackelschafen. Begehrt sind auch die Hörner, die oft in den Kostümen der Perchten verarbeitet werden.

Von den Streuobstwiesen kommt prämierter Apfelsaft von alten Sorten wie Türkenapfel, Schafsnase oder Maschantzker. Wer nicht zu den Märkten kommen kann, kann die Spezialitäten auch per e-mail bestellen!

Wo kann man das Biofleisch kaufen?

QU-Biohof Taunus
Martina Neumann & Rudolf Strobl
Maria Bild 83
A – 8382 Weichselbaum

Tel:  +43 (0) 650 9805280
E-Mail: info@qu-bio.at

Fotos: Genuss Burgenland/Weiss